Besonders im Sicherheitsschuhbereich, wo eine durchschnittliche Tragedauer von 2.000 Stunden pro Jahr erreicht wird, ist das Material von besonderer Bedeutung. Deshalb werden die Materialien für SCHÜTZE-SCHUHE ausschließlich bei Spezialisten eingekauft, die die Anforderungen an Sicherheitsschuhe kennen und für die Qualität ihrer Produkte mit ihrem guten Namen bürgen.
Schuhe im gewerblichen Bereich sind Normen unterworfen. Normen regeln Prüfverfahren, bzw. geben Auskunft, wie ein Schuh aufgebaut sein muss.
Es gibt verschiedene Normen - folgende sind relevant:
EN ISO 20344 Prüfverfahren
EN ISO 20345 Sicherheitsschuhe
EN ISO 20346 Schutzschuhe
EN ISO 20347 Berufsschuhe
Sicherheitsschuhe für den gewerblichen Gebrauch:
Schuhe mit Schutzmerkmalen zum Schutz des Trägers vor Verletzungen, die bei Unfällen in den Arbeitsbereichen, für die die Schuhe vorgesehen sind, auftreten können, mit Zehenschutzkappe, deren Schutzwirkung gegen mechanische Einwirkungen mit einer Prüfenergie von 200 J geprüft wird.
Grundanforderungen an Sicherheitsschuhe werden über das Prüfverfahren DIN EN ISO 20344 geregelt und diese gibt Auskunft über folgende Eigenschaften bzw. Werte:
Form
Höhe des Schuhoberteils, Fersenbereich: Form A - Halbschuh, Form B - Stiefel niedrig, Form C - Stiefel halbhoch, Form D - Stiefel hoch, Form E - Stiefel oberschenkelhoch
Schuhe im zusammengebauten Zustand
Sohlenbefestigung: Konstruktion, Trennkraft zw. Schuhoberteil und Laufsohle
Zehenschutz: Allgemeines, Länge der Zehenkappe, Widerstand gegen Stoßeinwirkung, Widerstand gegen Druck, Korrosionsbeständigkeit von Metallzehenkappen, Dichtheit, Rutschsicherheit
Schuhoberteil
Dicke, Reißkraft, Festigkeit, Biegeverhalten, pH-Wert, Wasserdampfdurchlässigkeit, Wasserdampfzahl, Hydrolyse, Chrom (VI)-Gehalt
Blatt- und Quartierfutter
Reißkraft, Abriebwiderstand, Wasserdampfdurchlässigkeit und Wasserdampfzahl, pH-Wert, Chrom (VI)-Gehalt
Lasche
Reißkraft, pH-Wert, Chrom (VI)-Gehalt
Brandsohle
Dicke, pH-Wert, Wasseraufnahme und Wasserabgabe, Abriebwiderstand
Laufsohle
Dicke, Reißkraft, Abriebwiderstand, Biegeverhalten, Hydrolyse, Trennkraft zwischen den Schichten bei Mehrschichtsohlen
KLASSIFIZIERUNG I & II:
I. Schuhe aus Leder oder anderen Materialien, ausgenommen alle Gummi oder Polymere-Materialien
II. Alle Gummi-und Polymere-Materialien
SB – Grundanforderungen, kann sein Klassifizierung I & II
S1 – Zusatzanforderungen (A+FO+E), muss sein Klassifizierung I
S1P – Zusatzanforderungen (A+FO+E+P), muss sein Klassifizierung I
S2 – wie S1, zusätzlich bedingte Wasserdichtigkeit (A+FO+E+WRU), muss sein Klassifizierung I
S3 – wie S2 und zusätzlich durchtrittsicher (A+FO+E+WRU+P), muss sein Klassifizierung I
S4 – wie S1, aber als wasserdichter Stiefel, muss sein Klassifizierung II
S5 – wie S4, zusätzlich durchtrittsicher, muss sein Klassifizierung II
Zusatzangaben/Zusatzprüfungen:
A – antistatische Schuhe
C – leitfähige Schuhe
E – Energieaufnahme im Fersenbereich
P – Durchtrittsicherheit
CI – Kälteisolierung
HI – Wärmeisolierung
FO – Öl- und benzinresistente Sohle
HRO – Verhalten gegenüber Kontaktwärme
SRA – Rutschhemmung (Testverfahren: Keramikfliese/Reinigungsmittel)
SRB – Rutschhemmung (Testverfahren: Stahlboden/Glycerin)
SRC – Rutschhemmung (Testverfahren: SRA und SRB bestanden)
WR – Beständigkeit des gesamten Schuhs gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme
WRU – Beständigkeit des Schuhoberteils gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme
Beispiel - SCHÜTZE-SCHUH Art. 6313 BAU-PROFI HI-CI-HRO-SRC-FO S3
geprüft auf Grundanforderungen und folgende Zusatzanforderungen:
(HI) Wärmeisolierung
(CI) Kälteisolierung
(HRO) Kontakthitzebeständigkeit
(SRC) – Rutschhemmung (Testverfahren: SRA und SRB bestanden)
(FO) – Öl- und benzinresistente Sohle
(S3) geschlossener Fersenbereich, Antistatik, Energieaufnahmevermögen im Fersenbereich, Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme, Durchtrittsicherheit, profilierte Laufsohle
KENNZEICHNUNG
Jedes Paar Sicherheitsschuhe muss, z.B. durch Einstanzen oder Prägen, klar und dauerhaft mit folgenden Informationen gekennzeichnet sein:
a) Größe
b) Zeichen des Herstellers
c) Typenbezeichnung des Herstellers
d) Herstellungsdatum und Mindestangabe des Quartals
e) die Nummer dieser Europäischen Norm, d.h. EN ISO 20345: 20 . .
f) das/die der Schutzfunktion entsprechende(n) Symbole(n) oder, falls erforderlich, die entsprechende Kategorie (SB, S1 ... S5)